1. Einleitung: Feedbackgespräche sind eigentlich nicht schwierig
2. Fragen Sie sich selbst: Was möchten Sie mit dem Gespräch erreichen?
a. Sie gehen das Feedbackgespräch an und beherzigen die folgenden Tipps, oder
b. Sie sagen besser gar nichts, denn dann ist das Risiko relativ groß, dass Sie etwas kaputt machen.
3. Wie stellt man das mit dem Feedback am besten an?
Am einfachsten ist es, Feedback zu geben, wenn zwischen Ihnen und dem Feedbacknehmer schon eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung besteht.
Was das heißt und wie das funktioniert, erfahren Sie in meinem Artikel „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser … oder ist es umgekehrt?“
Nun arbeiten Sie eben mit jemandem zusammen, dem Sie Feedback geben möchten. Sie machen sich Gedanken, was Sie besprechen möchten, notieren sich vielleicht ein paar Stichworte oder erstellen sogar einen Gesprächsleitfaden und laden zum Feedbackgespräch ein. Dann geht es los.
Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen, gelingt Ihnen das Gespräch auf jeden Fall. Ihr Gegenüber wird ganz sicher etwas mit der Rückmeldung anfangen können und sich unterstützt fühlen. Vielleicht bekommen Sie sogar ein „Dankeschön!“. Das liegt gar nicht so fern!
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4. 5 Tipps und ein Geheimtipp, um Feedbackgespräche einfach zu führen
Tipp 1: Führen Sie Ihr Team mit klaren Anforderungen
Sprechen sie mit Ihrem Team immer wieder über Ihre Anforderungen. Was wünschen Sie sich von Ihren Leuten? Was ist Ihnen wichtig?
Vielleicht möchten Sie, dass Anfragen innerhalb von zwei Tagen beantwortet werden? Oder dass alle, die sich an Ihr Team wenden, freundlich empfangen werden? Oder dass Informationen auf einem bestimmten Weg weitergegeben werden?
Wenn Ihre Anforderungen für alle klar sind, erleichtern Sie es Ihrem Team, diese zu erfüllen.
Wenn das in der einen oder anderen Situation vielleicht doch nicht so gut geklappt hat, ist ein Feedbackgespräch genau richtig, um entsprechende Hinweise zu geben.
Ihr Vorteil ist dann, dass die Anforderungen von vornherein bekannt sind und Sie sich in Ihrem Feedback darauf beziehen können.
Tipp 2: Sagen Sie von vornherein, worum es geht
Sagen Sie schon in der Einladung – entweder per E-Mail oder im persönlichen Gespräch – ganz ehrlich, warum Sie zu dem Termin einladen.
Sagen Sie zum Beispiel:
„Ich möchte gerne mit Dir das jährliche Mitarbeitergespräch führen.“
„Ich möchte gerne mit Dir besprechen, wie es in Deinen Projektmeetings läuft.“
„Ich möchte gerne mit Dir darüber sprechen, wie Deine Probezeit bisher verlaufen ist“
Was ist das Ergebnis?
Ihr Gegenüber weiß, worum es geht und kann sich ebenfalls auf das Feedbackgespräch vorbereiten, wenn er oder sie das möchte. Sie begegnen ihm / ihr auf Augenhöhe und das fördert das Vertrauen. Und dadurch entsteht eine entspanntere Gesprächsatmosphäre.
Geheimtipp: Lassen Sie Ihr Gegenüber zuerst sprechen
Nachdem Sie das Feedbackgespräch eröffnet und noch einmal den Grund der Einladung genannt haben, fragen Sie zunächst nach der Meinung Ihres Gegenübers.
Fragen Sie zum Beispiel:
„Wie laufen die Projektmeetings aus Deiner Sicht?“
„Wie ist denn die Probezeit aus Deiner Sicht bisher gelaufen? Mit welchen Erwartungen hast Du bei uns begonnen?“
Was ist das Ergebnis?
Tipp 3: Beziehen Sie Ihre Rückmeldung auf konkrete Situationen
Sagen Sie zum Beispiel:
„In dem Projektmeeting letzte Woche, …“
„Als Du vor drei Wochen eine neue Aufgabe von xy bekommen hast, …
„Ich habe vom Leiter der Abteilung A folgende Rückmeldung bekommen: …“
Was ist das Ergebnis?
Tipp 4: Nutzen Sie die Ich-Perspektive und sprechen Sie nur für sich
In dem Feedbackgespräch sitzen Sie nur mit dem / der Mitarbeiter/in. Ihre Meinung zählt. Nicht die Ihres eigenen Chefs oder die der Kollegin oder anderen Personen.
Also bringen Sie Ihre persönliche Meinung auf den Tisch.
Sagen Sie zum Beispiel:
„Als Du in dem Projektmeeting das gesagt hast, wirkte das auf mich …“
„Aus meiner Sicht hättest Du bei der Übernahme der neuen Aufgabe ruhig mehr nachfragen können, um sicherzugehen, dass Du die vielen neuen Informationen richtig verstehst.“
„Die Rückmeldung des Abteilungsleiters kann ich [nicht] nachvollziehen, denn ich erlebe Dich …“
Was ist das Ergebnis?
Tipp 5: Nutzen Sie die sogenannte Sandwich-Methode
Beispiel:
1. Positiver Einstieg
„Ich finde Deine Art, die offenen Punkte in den Projektmeetings im Auge zu behalten, sehr hilfreich für das gesamte Projektteam.“
2. Verbesserungswürdiges Verhalten:
„Du könntest in den Meetings noch konkreter darauf hinweisen, wenn zeitkritische Dinge noch nicht erledigt wurden und den / die Projektleiter/in dabei unterstützen, Verantwortliche für die offenen Punkte zu finden.“
3. Positiver Abschluss:
„Generell gefällt mir sehr gut, wie aufmerksam Du den Projektmeetings folgst und Deine Art, kurz und prägnant auf den Punkt zu kommen, wenn Du Dich zu Wort meldest.“
Was ist das Ergebnis?
Was sind Ihre Tipps, was war neu für Sie? Haben Sie noch offene Fragen?
Ich fände es großartig, in den Kommentaren davon zu erfahren!